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Per Kirkeby: Druckgrafik "Prinzip Natur"

"Ich will mich nicht anstecken lassen von diesem braven und unbefleckten Image eines Malers nach der Natur...Die "Landschaft" wird zu einem Idyllengenre, das sich den Komplikationen des modernen Lebens entzieht. Ich aber bin ein moderner Maler. Ich male Bilder und keine Landschaften."
(in: Per Kirkeby, "Handbuch", Berlin 1993)

Die Werke und Texte Per Kirkebys spiegeln seine interdisziplinär geschulte Wahrnehmung wider: Als promovierter Geologe und Künstler hinterfragt er den Mythos der schönen, idealen Landschaft. Aufbauend auf seiner jahrzehntelangen Erfahrung entstehen vielschichtige Bilder, die weder Natur idealisieren noch abzubilden trachten. Er kombiniert verschiedene Sichtweisen und schichtet diese, mittels der Methode der Fragmentierung, über- und nebeneinander. Kirkeby, der sein künstlerisches Werk selbst kommentiert, beschreibt den Entstehungsprozess seiner Bilder als naturähnlich:
"Wir sind ja ein Teil der Natur. Was meine Gemälde betrifft, so ist auch da der Arbeitsprozess derselbe. Ich male Schicht auf Schicht, warte, lasse Zeit vergehen - viel Zeit. Das ist wie eine Sedimentierung. Dann folgt wieder eine Eruption, so wie in der Natur die Vulkane entstehen. Alles ein sehr langwieriger Vorgang, der einem viel Geduld abnötigt. Manchmal brauche ich für ein Bild mehr als ein Jahr."
(in: Süddeutsche Zeitung, Magazin Nr. 46, 18.11.1994)

Die Ausstellung des Kunstfoyers widmet sich den Druckgrafiken der letzten Jahre, insbesondere aus dem Zeitraum 2000 bis 2003.