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Skulptur im öffentlichen Raum

JIM DINE. Skulptur "Jim´s Head with Branches", Bronze mit weißer Patina, 2018 | Foto: © Florian Holzherr
JIM DINE. Skulptur "Jim´s Head with Branches", Bronze mit weißer Patina, 2018 | Foto: © Florian Holzherr

Für die Dauer der Jim Dine Ausstellung im Kunstfoyer wurde die monumentale Bronze-Skulptur "Jim´s Head with branches" aufgestellt: in der städtischen Grünanlage vor dem Gebäude der Versicherungskammer Bayern/Kunstfoyer, Maximilianstraße 53. Von der Maximiliansbrücke und der Maximilianstraße aus ist sie nicht zu übersehen. Wir danken dem KVR für die Genehmigung dieser temporären Kunstaktion.
Das gesamte Oeuvre von Jim Dine reflektiert nicht zuletzt Erkundungen des inneren Selbst und zeigt psychoanalytische Seelenbilder. Dine, der sich mit der Lehre C.G. Jungs beschäftigt hat, und sich seit vielen Jahren mit der Psychoanalyse auseinandersetzt, hat 1993 eine Reihe von Radierungen zu einer illustrierten Ausgabe von Freuds Text „Der Wolfsmann“ geschaffen.
Diesen Namen hat Sigmund Freud seinem wohl berühmtesten Patienten gegeben: Ein junger Russe, Sohn reicher russischer Großgrundbesitzer, der unter einem Trauma aus Kindheitstagen litt. In einem Albtraum, der ihn sein Leben lang quälte, saßen weiße Wölfe auf einem Nussbaum vor seinem Kinderzimmer, von denen er fürchtete, dass sie ihn auffressen wollten.
In diesem Kontext ist auch „Jim’s Head with Branches“ zu lesen, auch wenn Jim Dine hier das Motiv umgedreht hat: Der Betrachter sieht von außen, durch die weißen Äste, auf den überdimensionalen weißen Kopf des Künstlers, der sich seinem Unbewußten, seiner Gedankenwelt und seinen Erinnerungen stellt.